IFA: Kein Krieg zwischen den Menschen, kein Friede zwischen Klassen

Die Verbindungskommission der Internationale der Anachistischen Föderationen (IFA) hat am 05.11.2023 folgende Erklärung unter dem Titel „Kein Krieg zwischen den Menschen, kein Friede zwischen Klassen“ herausgegeben. Es gibt auch Versionen in Bulgarisch, Französisch, Italienisch, Kurdisch (Sorani), Persisch, Portugiesisch und Tschechisch, aber wir dokumentieren die englische Fassung:

No war among peoples, no peace among classes

The Commission of Relations of the International of Anarchist Federations gathered in Athens on 4-5 November 2023 to discuss and share thoughts and practices of our Federations. Currently, we are particularly active in antimilitarist activities, in a period that is characterised by the intensification of wars, of which the most known, such as the conflicts in Gaza, Ukraine or Sudan should not make forget the globality of the problem.

War is never a solution, but a way for capitalism and the state to reproduce forms of domination, exploitation, patriarchy and oppression. War is the exacerbation of the violence of power and hierarchy. Many people discuss war crimes, we say that war is always a crime. All wars are against the people and use arguments such as nationalism, putting oppressed people the ones against the others, trying to create illusions of common interests of all classes to undermine social conflicts through war propaganda.

Logo der Internationale der Anarchistischen Föderationen

We anarchists oppose all borders, states, armies and the very principle of territorial sovereignty. We propose our ideas of international solidarity, actively supporting all the victims of wars, and all those who refuse wars from all sides: objectors, deserters, saboteurs and people who escape the wars.

We support all antimilitarist actions that are in agreement with our anarchist principles, as well as those groups, individuals and collectives who resist the war making social work, helping people, promoting social struggles and continuing to spread anti-authoritarian cultures despite the war.

In addition of making international diffusion of these antimilitarist activities as a work of counter-information before war propaganda though their journals, radios and medias, our federations are promoting activities such as:

The ‘Worldwide days of action against any war and militarism’ from 17-25 November 2023 https://de.indymedia.org/node/306630

The antimilitarist fortnight of Publico in Paris from 5 to 26 November 2023 http://www.librairie-publico.info/?p=8835 

and the Antimilitarist Assembly in Italy. https://umanitanova.org/event/milano-assemblea-antimilitarista-4/ 

to give just a few examples.

No war among peoples, no peace among classes.

Commission of relations of the International of Anarchist Federations – IFA, Athens 5 November 2023

https://i-f-a.org/2023/11/20/ifa-statement-from-crifa-athens-5-nov-2023/

Siehe auch:

„IFA: Gegen den Krieg, für globale Solidarität“ (2022)

IFA: „Internationale Erklärung gegen staatliche und religiöse Gewalt“ (2015)

IFA: „Krieg ist die Natur des Staates“ (2014)

IFA: Gegen den Krieg, für globale Solidarität

Das „Verbindungskomitee der Internationale der Anarchistischen Föderationen“ (CRIFA) hat sich am 19./20. März 2022 in Marseille getroffen und den andauernden Krieg in der Ukraine diskutiert:

„Obwohl es verschiedene Ansichten zu einigen Punkten bei den Föderationen gibt, zu denen wir versprechen weiterhin uns auszutauschen und konstruktiv zu diskutieren, konnten bei der Diskussion wichtige gemeinsame Punkte festgestellt werden.

Wir verurteilen die kriminelle Aggression seitens der russischen Regierung gegenüber der Ukraine, ebenso wie jeden Militarismus. Und wir sind solidarisch mit den unterdrückten Menschen auf beiden Seiten der Grenze. Außerdem sprechen wir uns für eine aktive Unterstützung der Opfer dieses Konfliktes aus, ebenso wie für Geflüchtete, Deserteur*innen und Gefangene auf allen Seiten in diesem Krieg und mit den möglicherweise von seiner Ausweitung Betroffenen.

In den Kontexten, in denen unsere verschiedenen Föderationen aktiv sind, müssen wir die Rolle der NATO, der USA und der EU hervorheben und ablehnen, da diese ebenfalls die Voraussetzungen geschaffen haben, die es dem russischen Staat mit Hilfe seines Handlangers Belarus ermöglichten, seinen schwächeren Nachbarn Ukraine anzugreifen.

Wir verurteilen die Zunahmen des Autoritarismus auf der ganzen Welt innerhalb der letzten Jahre, welcher in der öffentlichen Politik eine stärkere Rolle für die Armeen bedeutet. Angesichts der aktuellen Lage möchten wir besonders auf den Anstieg der Militarisierung der Gesellschaft im Zusammenhang mit der erhöhten Aufrüstung in der gesamten EU hinweisen, wozu auch die allgemeine Forderung nach einer Europäischen Armee gehört, auf Kosten der Sozialausgaben.

Die weltweit am meisten unter Armut und Unterdrückung leidenden Bevölkerungen sind immer die Verlierer*innen der Kriege. Sie werden zu Kanonenfutter gemacht und aus ihrem Zuhause vertrieben. Ihnen drohen Elend und Krankheit infolge dieses Krieges.

Gleichzeitig trachten die Herrschenden der Welt danach, die Kontrolle über die Rohstoffe zu behalten. Wir sind gegen den globalen Kapitalismus und Nationalismus, welche die Ursachen des Krieges sind. Stattdessen müssen wir den Klassenkampf führen und der Kriegsindustrie, sowie den öffentlichen Kriegsausgaben und der ganzen Kriegslogik, etwas entgegen setzen. Außerdem müssen wir eine breite, horizontale Mobilisierung von Arbeiter*innen und Gemeinschaften fördern.

Zudem möchten wir auf die Gefahr hinweisen, den Fehler zu begehen, ‚unsere‘ Nation oder ‚unser‘ Land zu verteidigen. Dies lehnen wir ab aufgrund unserer anti-nationalen Überzeugung, sowohl als ‚Wehrkraftzersetzung‘, wie auch als Kriegsdienstverweigerung . Denn unsere Feinde befinden sich in ‚unserem‘ Land und es sind ‚unser‘ Nationalstaat oder Bürger*tum.

Stattdessen wollen wir die Solidarität zwischen allen Proletarier*innen aufbauen und den globalen Charakter des kapitalistischen Staates offenlegen.

Indem wir unsere historischen Werte von Internationalismus, Solidarität und grenzenloser Weltgemeinschaft bestätigen, bekräftigen wir auch unsere Ablehnung aller Verbrechen und Massaker, welche Kapital und Staat begangen haben:

Von den Genoziden an Schwarzen und indigenen Menschen, die bis heute in Brasilien, Lateinamerika und überall im Globalen Süden andauern, bis zur vielfachen Zerstörung der Umwelt, welche durch die Logik von Staat, Gewinn und Markt begangen wurden, welche das gesamte Leben auf unserem Planeten bedrohen.

Der jahrelange Krieg der Unterdrücker*innen gegen die Unterdrückten bedeutet eine Verschlechterung der Lebensbedingungen von armen Menschen auf der ganzen Welt. Auch aufgrund der Pandemie und regionaler Kriege in den letzten Jahren, sowie als Folge der steigenden Lebenshaltungskosten und wegen der erhöhten Militärausgaben durch die Kriegswirtschaft.

Ganz besonders möchten wir auf die Tragödie der Migrant*innen, Ausgegrenzten und von Rassismus Betroffenen aufmerksam machen, denen die grundlegendsten Rechte verweigert werden. Wir stehen an der Seite der Zurückgelassenen, der Vergessenen, der Diskriminierten – gegen Staat, Kapitalismus, Faschismus, Rassismus, Patriarchat und Ausbeutung.“

Quelle: i-f-a.org
Übersetzung: A-Forum Köln (CC:BY-NC)

Against the war, for global solidarity – Contra la guerra, por la solidaridad mundial – Contro la guerra, per la solidarietà globale – Contre la guerre, pour une solidarité mondiale – Contra a guerra, pela solidariedade mundial – Срещу войната, за глобална солидарност – دژ بە جەنگ، لەپێناو هاوپشتی جیهانیی Dij be ceng, lepênaw hawpiştî cîhanîy. Proti válce, za globální solidaritu.

Gegen das islamistische Terror-Regime im Iran

Am 19. Juni 2021 begann ein wochenlanger Streik in der iranischen Öl- und Gas-Industrie, bei dem die Arbeiter*innen gegen Niedriglöhne und befristete Verträge kämpften. Neben besseren Schicht- und Freizeitregelungen forderten sie auch ein Ende von Diskriminierung und Ungleichbehandlung. Mehr als 60.000 Streikende, darunter viele Vertragsarbeiter*innen, legten in über hundert Betrieben der Petrochemie in Dutzenden Städten die Arbeit nieder.

Seit der Iranischen Revolution von 1978 war dies der größte Arbeitskampf in der Ölindustrie, obwohl in der Islamischen Republik alle unabhängigen Gewerkschaften verboten sind. Der Ausstand weitete sich trotz der Massenentlassungen aus, denn auf die leeren Versprechen des Mullah-Regimes hat kaum jemand noch Vertrauen. Da es keine legale Stellvertretung gibt, organisiert sich die Streikbewegung in Fabrik-Räten oder auf Vollversammlungen, wobei sie von Rentner*innen und Familienangehörigen unterstützt werden.

Auch in der Zuckerrohrfabrik von Hafta Tapeh gingen streikende Arbeiter*innen tagelang auf die Straße, um ihr Anliegen zu bestärken. Sie forderten eine Enteignung der privaten Unternehmen und die Auszahlung der ausstehenden Löhne, sowie die Wiedereinstellung aller Entlassenen und die Verlängerung von Arbeitsverträgen. Angesichts der auch im Iran grassierenden Corona-Pandemie forderten sie eine schnelle und kostenlose Impfung aller Beschäftigten. Sie solidarisierten sich außerdem mit der Bevölkerung der Region Khuzestan, die ebenfalls für bessere Lebensbedingungen auf die Straße ging. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Texte

Freiheit für Jan!

Die anarchistische Gruppe „Auf der Suche“ im FdA-IFA hat folgenden Aufruf veröffentlicht, den wir unterstützen möchten:

„Im Berufungsverfahren des Jamnitzer Prozesses in Nürnberg wurde im Januar 2021 einer unserer Genossen zu einer Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe, der andere zu einer Haftstrafe von 1 Jahr und 2 Monaten verurteilt. Die Revision gegen die Haftstrafe wurde nun abgelehnt, somit ist sie rechtskräftig. Das Urteil ist ein Skandal – Jan, der Angeklagte, der zur Haftstrafe verurteilt wurde, war an besagtem Abend am Jamnitzer Platz nicht mal vor Ort.

Die Ablehnung der Revision im Jamnitzer Prozess durch das Oberlandesgericht München reiht sich ein in die von Verfolgungswillen geprägte Art der Prozessführung gegen Jan. Damit sind sämtliche rechtliche Mittel, gegen das Skandalurteil vorzugehen, ausgeschöpft. Die Haftstrafe von 1 Jahr und 2 Monaten ist rechtskräftig und Jan muss für über ein Jahr in den Knast. Dafür, dass er angeblich Polizist*innen angeschrien haben soll. Doch mit dem, was an jenem Abend geschah, hatte er nichts zu tun – er war nicht vor Ort.

Dieses Urteil hat nicht nur für ihn drastische Folgen. Es eröffnet eine neue Dimension der willkürlichen Verfolgung und Kriminalisierung von allen, die der Polizei ein Dorn im Auge sind. Es kann die Grundlage für weitere Urteile dieser Art bilden.
Weiterlesen

A-Forum ausgesetzt – Infos gegen die Coronakrise

Da aufgrund der hygienischen Vorsichtsmaßnahmen bis auf Weiteres keine Gruppentreffen mehr vereinbart werden sollten, sagen wir erstmal die nächsten Termine des Anarchistischen Forums Köln ab…

schwarz-roter Stern mit Mund-Nasen-Maske

Tipps und Analysen in Zeiten von Ausnahmezustand, Kontaktsperre und Wirtschatskrise:

„Das Virus überleben: Ein anarchistischer Leitfaden“
https://de.crimethinc.com/2020/03/18/das-virus-uberleben-ein-anarchistischer-leitfaden-kapitalismus-in-der-krise-aufkommender-totalitarismus-strategien-des-widerstands

„Aufruf zur Selbstorganisation von Mieter*innen“
https://www.ag-freiburg.org/news/aufruf-zur-selbstorganisation-von-mieterinnen

„Hartz IV Antrag ab jetzt sehr einfach“
https://www.gegen-hartz.de/news/hartz-iv-antrag-ab-jetzt-sehr-einfach

„Corona und Arbeitnehmer“ (Hinweise von RA Dr. Rolf Geffken)
https://www.drgeffken.de/einzelansicht-aktuelle-infos/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=969
und https://www.youtube.com/watch?v=Nzp2nwbocoQ

„Informationen für Geflüchtete und Unterstützer*innen“ https://www.proasyl.de/hintergrund/newsticker-coronavirus-informationen-fuer-gefluechtete-unterstuetzerinnen/

„Tagebuch der Inneren Sicherheit“
https://www.cilip.de/institut/corona-tagebuch/

„Maker-Kultur in der Coronakrise: Basteln ist gut für die Gesundheit“
https://netzpolitik.org/2020/basteln-ist-gut-fuer-die-gesundheit/

„Die Corona-Pandemie und wir alle“
https://nigra.noblogs.org/post/2020/03/22/die-corona-pandemie-und-wir-alle/

„Dieses System macht uns krank!“
(Erklärung der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2020/03/17/iaa-dieses-system-macht-uns-krank/

„An #Anarchists Guide to Surviving #CoronaVirus #COVID19“
https://archive.org/details/2019ncov/mode/2up

Der Aufstand im Libanon und seine Hintergründe

Die Menschen in dem arabischen Mittelmeerstaat Libanon führen seit Mitte Oktober 2019 mit Massenprotesten und direkten Aktionen einen Kampf gegen die Unfähigkeit des herrschenden Regierungsystems und die Korruption der unterschiedlichen Elitenfraktionen.

Monatelang wurden Versammlungen und Demonstrationen in allen
Landesteilen organisiert, auch nach dem Rücktritt des Kabinetts von Saad Hariri. Die vielfältige Bewegung errichtetete dabei auch Protestcamps für Diskussionen, medizinische Hilfe, Kinderbetreuung, Rechtsberatung und Vorträge. Über 500 Festnahmen und noch mehr Verletzte sind die Folge andauernder Angriffe von Polizei und reaktionären Milizen, während sich auch Anfang Februar 2020 noch hunderte Demonstrant*innen nächtliche Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften lieferten und dabei gezielt Bankfillialen zerstörten. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Texte

KAF: Solidarität mit den Menschen in Rojava

Das Kurdischsprachige Anarchistische Forum (KAF) hat einen Aufruf zur „Solidarität mit den Menschen in Rojava – Gegen den türkischen Staat und die US-Alliierten“ veröffentlicht, den wir in deutscher Übersetzung weiterleiten:

Es besteht kein Zweifel daran, dass sich die Geschichte wiederholt, wenn man die historischen Erfahrungen ignoriert und was derzeit in Rojava
stattfindet, belegt diese Aussage. Im irakischen Südkurdistan (Başûr) hatte die kurdisch-nationalistische Bewegung von 1961 bis 1975 einen
Krieg für die Unabhängigkeit der Kurd*innen gegen die Regierung des Irak geführt und dabei Hilfe und Unterstützung von den USA Staaten und deren Verbündeten bekommen.

Diese Bewegung brach innerhalb von 24 Stunden zusammen als am 06.03.1975 die Unterstützung durch Mohammad Reza Pahlavi beendet wurde, dem damaligen Staatschef des Iran. Dieser Zusammenbruch wurde verursacht durch das Abkommen [von Algier] zwischen den Regimes in Irak [Hussein] und Iran [Shah]. Die kurdische Bewegung im Nordirak stand mit ihrer bitteren Erfahrung mit den USA während ihres Kampfes nicht alleine da. Tatsächlich ist es so, dass auch andere Bewegungen, die von den USA unterstützt wurden, das gleiche Schicksal teilen mussten.

KAF

Nach all diesen Erfahrungen in der Region war dann 2015 eine weitere politische Partei, die „Partei der Demokratischen Union“ (PYD), in die
US-Falle getreten. Die [dem kurdischen Anführer Öcalan folgende] PYD wurde der Hauptverbündete der Vereinigten Staaten im Kampf gegen die
Terrorgruppe ISIS [„Islamischer Staat“]. Dabei wurden tausende Männer und Frauen ihres militärischen Arms „Demokratische Kräfte Syriens“ (SDF) geopfert, die zu den besten Kämpfer*innen der Welt gehören und denen sich auch viele Ausländer*innen angeschlossen hatten. Von Anfang an stand für uns fest, dass nach [der Befreiung von] Kobane jede Kampfhandlung außerhalb von Selbstverteidigung nicht den kurdischen Interessen in Rojava [syrisches Westkurdistan] dient, sondern den Interessen der USA und Europas.
Weiterlesen

Veröffentlicht unter Texte

KAF: Nein zum Krieg, Nein zu Diktator*innen und Staaten, Nein zu Unternehmen, Nein zu Religionen, Nein zum Nationalismus

Kurdischsprachiges Anarchistisches Forum (KAF)

+++ Dokumentation +++

Liebe anarchistische Genoss*innen, egal wo ihr seid,

wir Anarchist*innen erklären, dass wir gegen Krieg, Militärangriffe und Milizen sind. Wir lehnen das Töten von Zivilist*innen und die Angriffe auf Dörfer, Gemeinden und Städte ab, bei denen unschuldige Menschen getötet und ihre Wohnorte beschädigt und zerstört werden.

Wir glauben nicht, dass Staaten oder irgendeine Gruppe das Recht hat jemand anderen anzugreifen aufgrund von Religion, Nationalität, Landstreitigkeiten usw. Wir sind überzeugt, dass ungeachtet ihrer Rechtfertigung, diese Angriffe und Kriegstreiberei bloß ein Angriff auf Freiheit und Menschlichkeit sind.

Unsere Haltung und unser Standpunkt gegen den aktuellen Krieg, den der Türkische Staat gegen Afrin und das übrige Rojava samt seiner Bürger*innen begonnen hat, ist nicht darin begründet, dass wir kurdisch oder kurdisch-sprechend sind. Wir sind aus Prinzip gegen alle Kriege an allen Enden der Welt.
Weiterlesen

Veröffentlicht unter Texte

Solidarität mit Aufständen im Iran

+++ Dokumentation +++

Was steckt hinter den Parolen?

Die Frauen* im Iran waren bislang – wie üblich in der Welt – Teil von
Protestbewegungen.
Was hören wir heute von ihnen? Nichts bis wenig.
Gibt es spezifische Forderungen von und für Frauen*? nein
Gibt es geschlechtsbezogene Parolen? Ja, von Männern* bzw. aus
patriarchaler Perspektive und entsprechend sexistisch/ frauenfeindlich.

Das iranische Regime ist extrem rassistisch und in den Forderungen widerspenstiger Gruppen tauchen Geflüchtete und vermeintlich
ausländische Menschen nicht auf. Rassismus gegenüber Afghanischen Menschen kann das beispielhaft belegen. Diese Bevölkerungsgruppe ist
besonders bedroht von Abschiebung. Dokumente werden verweigert und afghanische Männer werden gezielt nach Syrien geschickt, um dort für
iranische Interessen zu sterben. Als Lohn wird ihr Aufenthalt im Iran verlängert, bzw. der ihrer Familien in Aussicht gestellt. Das Kind eines
afghanischen Mannes und einer iranischen Frau kann potentiell abgeschoben werden, da die Nationalität vom Vater kommt. In der
Gesellschaft setzt sich dieser Rassismus fort, indem Kaufleute afghanischen Menschen ihre Waren, seien es Wohnungen, Autos oder
anderes, verweigern.

Eine inner-iranische Protestbewegung, die diese Zustände ignoriert, wird dies auch in einem angeblich reformierten Iran tun. Ohne die Solidarität
zwischen Iraner_innen und Afghan_innen fehlt dem Aufstand die revolutionäre Basis.
Weiterlesen

Veröffentlicht unter Texte